Jungschwuppen Mittwochsclub am 20.11. – Verwandlung mit Martin

Hallo Leute,

Anna Klatsche

diese Woche habe ich die Ehre als altehrwüdige Mann-O-Meter Jungschwuppe mal wieder in die Fußstapfen des Gruppenleiters zu treten. Und statt einem Kaffee- und Kakaoklatsch haben wir ausnahmsweise mittwochs mal ein Thema!

Die spießigste Variante von Verwandlung habt ihr vielleicht in der Kindheit erlebt, wenn ihr von Eltern und Verwandten dazu animiert wurdet Euch zu Fasching zu verkleiden. Ob als Zauberer, Cowboy oder Indianer blieb meistens dem eigenen schlechten Geschmack eines jeden Kindes übrig. Anders als die Massenbesäufnisse zu denen Fasching, Karneval oder die Fassnacht teilweise heute verkommen sind, erlaubten diese Verkleidungen, Rollen und Kostüme in früherer Zeit aber auch Auflehnungen. Der Narr konnte kritisieren und sich auflehnen und es wurde ihm in Rahmen satirischer Freiheit durchgehen gelassen. Die Jecken stürmen traditionell die Rathäuser, schließen die Bürgermeister ein und stellen gesellschaftliche Verhältnisse auf den Kopf. Dies war natürlich eingehegt in die bürgerliche Gesellschaft und zeitlich begrenzt auf die „fünfte Jahreszeit“. Aber es zeigt dass neben der bloßen Kostümierung doch noch etwas mehr dahintersteckt..

Als Jungschwuppe in Berlin gewöhnt man sich schnell daran: Auf Partys verteilen lustig aussehende Transen Schnaps, feiern mit einem oder legen Musik auf. Manche sind groß, manche klein und manche dick. Ganz normal eben. Der eine oder andere von Euch hat sich vielleicht in Schale geworfen! Doch was steckt dahinter? Manche sind als Jungs geboren, leben aber als Frauen. Da gibt es aber auch noch Travestieshows mit Bühne und Show und allem, ein künstlerischer Anspruch und unterhaltend. Berlin hat ja sogar eine besondere Geschichte was das angeht, und früher haben vor allem „Tunten“ (was viele als Schimpfwort kennen) an vorderster Front für Akzeptanz und Gleichberechtigung gekämpft.

By Rick Dikeman at the English Wikipedia, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=164188

We are all born naked and the rest is drag

RuPaul

Dieses Zitat wirft viel mehr die Frage auf, was ist kein Drag, keine Verwandlung? Verwandeln wir uns nicht vielleicht jeden Tag, für die Freunde oder für die Familie?

Passend zu der am 07.12. stattfindenden „Goldenen Jungschwuppe“ widmen wir uns mal wieder voll und ganz diesem großen Thema der Verwandlung in allen ihren Facetten. Dazu gibt es auch einen Mini Verwandlungsworkshop bei dem ein gewisser Fundus an Makeup und Perrücken zum Einsatz kommt. Dabei kann jeder so weit gehen wie er Lust hat, den Mutigsten winkt aber unendlicher Applaus und Ruhm.